Umweltfrevel auf Kaltenkirchener Ausgleichsfläche

Umweltfrevel auf Kaltenkirchener Ausgleichsfläche

2003 wurde der B-Plan 66 Moorkaten festgesetzt. Er ermöglichte die planungsrechtliche Sicherheit für die weitere Entwicklung des Industriegebiets an der Barmstedter Straße auf der anderen Seite der Autobahn. Als Ausgleich für den Eingriff in die Umwelt wurde festgelegt, dass am südlichen Ende der Fläche ein Regenrückhaltebecken zu bepflanzen und dauerhaft zu erhalten ist. Das Gleiche gilt für einen Graben, der noch dazu das Wasser aus einer Quelle des Krückauquellgebiets führt. 

Die gesamten Maßnahmen kann man dem Textteil des festgesetzten B-Plans 66 entnehmen. Verantwortlich für die Kontrolle und die Pflege ist die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Segeberg.

Trotz dieser eindeutigen Festlegung für den Naturschutz sieht das Gelände heute wie abgebildet aus. Das Gebiet um Regenrückhaltebecken und Graben wurde komplett gerodet, von den angepflanzten Bäumen und Sträuchern ist nichts mehr zu sehen. Das Quellgebiet: platt. Eine vierhundertjährige Eiche, die Presse berichtete bereits, wurde so entastet, dass sie wahrscheinlich eingeht, wenn nicht sofort Schutzmaßnahmen ergriffen werden. 

Auf der Fläche leben drei Brutpaare des Schilfrohrsängers. Diese streng geschützte Art wurde bei der Erfassung der Brutvogelfauna im Zuge des FNP-Verfahrens für das MSC-Übungsgelände kartiert.  

Sowohl die Eiche als auch der Schilfrohrsänger stehen der umweltrechtlichen Genehmigung der FNP-Änderung im Weg. Wir können nach aktueller Faktenlage nur hoffen, dass diese Zerstörung der Natur nicht mit voller Absicht gemacht wurde.

Wir fordern den Bürgermeister nachdrücklich auf, den Sachverhalt zu klären und für die Wiedergutmachung einen Plan vorzulegen.  Zudem sind jetzt Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um den Schaden zu begrenzen.

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So sieht das Gelände heute aus:

So sah es noch 2018 aus: