Klima- und Naturschutz vor Motorsport Aufforstung statt Waldvernichtung

Klima- und Naturschutz vor Motorsport Aufforstung statt Waldvernichtung

Am 4.7.2019 versuchte der MSC einen Trainingsbetrieb auf der geplanten Motocross-Anlage zu simulieren. In den ca. 900 Meter entfernten Wohngebieten sollte geprĂŒft werden, ob die GesamtlĂ€rmbelastung ansteigt. Ein eindeutiges Ergebnis war jedoch nicht wahrzunehmen.
 
Im Rahmen des LĂ€rm-Gutachtens der Stadt Kaltenkirchen wurde fĂŒr diese Motocross-Anlage eine LĂ€rm-Emission von 122 bis 129 dB(A) prognostiziert. Dies deckt sich mit den Werten des Bayrischen Amtes fĂŒr Umweltschutz. Der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) hat in seinen Wettkampfbestimmungen geringere LĂ€rmvorgaben gemacht. 94 dB(A) fĂŒr Viertakter und 98 dB(A) fĂŒr Zweitakter gelten dort als Obergrenze. Deutlich vernehmbarer LĂ€rm jenseits von 90 dB(A) war daher bei diesem „Hörtest“ zu erwarten.
LĂ€rm-Messungen wĂ€hrend der TestlĂ€ufe ergaben an diesem Tag jedoch nur Werte von 85 dB(A) bei Trainingsbeginn, die sich dann aber bei 80 dB(A) einpendelten. „Es war lediglich eine Enduro-Testfahrt, denn die Strecke war fĂŒr hohe Geschwindigkeiten und Motocross fahren, und der damit verbundenen höheren LĂ€rmemission, nicht ausgelegt“ erklĂ€rte eine Enduro-Fahrerin. Das hohe Gras in Höhe der Auspuffrohre hat zudem die LĂ€rmemission deutlich gedĂ€mpft. Die offiziellen Ergebnisse der Messungen liegen noch nicht vor. Sie werden in der öffentlichen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 19. August im Rathaus, zu der wir alle interessierten BĂŒrger einladen, besprochen.
 
Allgemein gilt, dass ein Anstieg um 10 dB(A) als eine Verdopplung des LÀrms empfunden wird. Der Betrieb einer solchen Anlage könnte also doppelt so laut werden wie dieser Testlauf. Die Hörprobe blieb daher ohne klare Aussage, und die Bedenken der Einwohner konnten somit nicht ausgerÀumt werden.
 
Insbesondere mĂŒssen neben der LĂ€rmemission aber auch Fragen des Naturschutzes geklĂ€rt werden.
WĂ€hrend der Brut- und Aufzuchtzeiten, also vom 15. MĂ€rz bis Ende August, mĂŒsste der Betrieb ruhen. Vor gut 20 Jahren wurde die geplante FlĂ€che mit Eichen, Buchen und Birken bepflanzt. Solche Aufforstungen sind eine wichtige Maßnahme im Rahmen des Klimaschutzes. Existierende WĂ€lder und Aufforstungen sollten daher nicht fĂŒr den Motorsport geopfert werden. Pro-Kaki hat sich bereits in der Vergangenheit fĂŒr Klimaschutz und den LĂ€rmschutz an der A7 eingesetzt. Die Aufforstungen von 2007 und 2012 mit jeweils 50.000 BĂ€umen wurden von der WĂ€hlergemeinschaft initiiert und gesponsort. Einer gezielten Waldvernichtung zugunsten einer Motocross-Anlage können wir daher keinesfalls zustimmen.
Da sich wĂ€hrend der „Hörprobe“ zeigte, dass die LĂ€rmbelastung an der A7 insgesamt bereits sehr hoch ist, fordert Pro-Kaki weitere Aufforstungen als LĂ€rm- und Klimaschutzmaßnahmen.