Fahrradschnellweg – pragmatische Lösung gesucht

Fahrradschnellweg – pragmatische Lösung gesucht

Das Projekt Radschnellweg von Bad Bramstedt nach Hamburg ist anscheinend tot, weil das Geld von Bund und Land knapp ist. Dass man wegen mangelnder Mittel die Zuständigkeit für einen übergeordneten Radweg von Bad Bramstedt nach Hamburg vom Land wieder auf die beteiligten Kommunen zurück verlagert, ist ein Unding. Bei jedem übergeordneten Straßenprojekt ist klar, dass die Baulast das Land (Landesstraßen) oder gar der Bund (Autobahnen, Bundesstraßen) trägt. Man will keinen Flickenteppich, sondern eine zusammenhängende Planung und Unterhaltung. Nur bei einem überregionalen Radweg soll das nicht gelten? 

Wir brauchen dringend eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur. Wer will, dass deutlich mehr Leute im Alltag auf das Fahrrad steigen – und das ist das erklärte Ziel der aktuellen und vorigen Landesregierung und das wollen die meisten Menschen hier im Land – muss vor allem sichere, gut befahrbare Radwege anbieten. Deswegen ist es sinnvoll, dass man eine Strecke findet, auf der man schnell nach Henstedt-Ulzburg und weiter bis nach Norderstedt oder gar bis Hamburg kommt. Das war das Ziel der Machbarkeitsstudie. 

Die Machbarkeitsstudie zeigt jedoch, dass schon bei vorhandenen Mitteln die Strecke nicht gebaut werden sollte. Das liegt hauptsächlich an den dafür erforderlichen Bedingungen (Breite, ohne Fußgänger). Die Strecke erfordert im Bereich von Kaltenkirchen einen Brückenneubau über die Autobahn, eine aufgeständerte Trasse im Bereich von Dodenhof, diversen Grunderwerb, den Neubau zweier Kreisverkehre, eine erhebliche Menge an Straßen- und Parkraum. Sie ist erstens viel zu teuer und zweitens würde sie zu zahlreichen Konflikten führen, mit Autofahrern, mit Parkplatzsuchern, mit der Natur, mit Fußgängern, mit landwirtschaftlichem Verkehr. All dies wäre sie nicht wert.

Trotzdem ist es sinnvoll, eine geeignete Trasse zu suchen. Allerdings darf sie auch ganz oder teilweise von Fußgängern benutzt werden. Und es müssen Kompromisse in der Breite möglich sein wenn an einzelnen Streckenteilen nur eine schmalere Trasse möglich ist

. Hans-Jürgen Maass aus Henstedt-Ulzburg hat bereits einen Vorschlag vorgelegt. In Kaltenkirchen sieht er vor, den Bahnübergang Wüsten für die Querung der AKN zu nutzen und die vorhandene Brücke am Ende der Schirnauallee zur Querung der Autobahn. Danach geht es auf Wanderwegen am ehemaligen Krankenhaus vorbei.

Diese Linienführung sollte Grundlage für einen Ideenwettbewerb für eine Route sein, die anschließend durch Henstedt-Ulzburg führt und bei Meeschensee an die fertige Veloroute 1 anschließt. Wenn man auf dieser Basis eine pragmatische Lösung liefert, die gut befahrbar, bezahlbar und die vor allen Dingen schnell herstellbar ist und keine bereits im Vorfeld erkennbaren Konflikte produziert, dann haben alle Verkehrsteilnehmer und die Natur etwas davon. 

Wir werden am Samstag, den 20.7. von 13:00 bis 17:00 Uhr, im Rahmen des Stadtfestes der Stadt Kaltenkirchen dafür werben.Â